Mittwoch, 13. November 2013

Im Gegenklang


Ich war auf dem Markt,
aber habe nichts gekauft.
Meine Hände glänzten vor Aufregung,
sie würden schon wissen was sie taten,
schließlich war das immer so,
halbgar.
Augenpaare starrten hinter Zeitungen,
irre Mitwissende einer gescheiterten Existenz.
Ich noch lange nicht,
weichgekocht.
Leises Fußtraben
hinter anonymen Wänden,
wo spielt der Alltag seinen Blues,
in der Vergangenheit.
Taube Waden
auf kalten Fliesen,
fliegen ohne abzuheben,
Augen schließen ohne zu erblinden,
den Mund öffnen ohne zu sprechen.
Was man sagen könnte,
die Realität ist roh.

Die korinthische Ordnung

Hoch oben,
dort wo die vergessenen Säulen,
des Nachts den Mondschein anlächeln,
dort liegen die Sinne eines einfachen Mannes begraben.
Er war auf der Suche nach der Wahrheit gewesen
und die Wahrheit war auf der Suche nach ihm.
Ich bin mir nicht ganz sicher,
ob sie sich irgendwann getroffen haben.
Aber er kam wieder zurück
und sprach nicht mehr mit uns.
Das war merkwürdig,
wie die Liebe,
die uns vorher verbunden hatte.
Er malte ein Bild von einem Tempel,
es trug den Titel "das ist erst der Anfang"
dann zog er wieder los
und hatte recht behalten.

Samstag, 9. November 2013

Prämortale Nekrose

Irgendwann geht die Sonne
auch hier wieder auf,
und wir werden verzweifelt,
nach den Leuchtsignalen am Nachthimmel Ausschau halten.
Dann wirst du sehen,
wie einfach es ist,
nicht immer nach oben zu blicken.
Und ich werde merken,
dass die Sonne in den Augen brennt.
Wir sind wie die Skelette alter Fabriken,
die für immer darauf warten werden,
 dass sich etwas tut,
ohne auch nur einmal den Arsch hochzukriegen.
Aber das rostrote
ist zumindest zeitlos.
Nicht so wie der Rest von uns Raffinerien.
Hach, wir haben schon so viel geschuftet,
jedem sollte eine Pause vergönnt sein.
Wenigstens eine halbe Ewigkeit.